Für manche Schlösser lässt sich einfach kein Käufer finden. Land Thüringen seit vielen Jahren auf der Suche nach Investoren und einem Nutzungskonzept für das einstige Lustschloss von Herzog Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg.
Im Vergleich zu manch anderen Schlössern, Rittergütern und Herrenhäusern in den neuen Bundesländern stand das Schloss in Friedrichswerth mit dem Auszug des Jugendwerkhofes Mitte der 90er Jahre noch relativ gut da: Lediglich falsche Wandfarbe, geschmacklose Türen und Tapeten, verkleinerte Räume und abgehängte Decken haben das barocke Bauwerk zu DDR-Zeiten entschmückt. Doch hinter der Fassade unter eingezogenen Zwischendecken findet sich üppiger Stuck aus der Entstehungszeit. Nahezu vollständig erhalten und seit vielen Jahren nur gelegentlich für die Öffentlichkeit zu bestaunen. Etwa am Tag des offenen Denkmals, der regelmäßig viele Besucher in die sonst über die Landesgrenzen hinweg wenig bekannte Gemeinde Friedrichswerth lockt.
Doch selbst die öffentliche Präsenz und das große Interesse am Schloss brachten bislang nicht einen geeigneten Käufer hervor. An Kandidaten mit guten Absichten mangelte es dabei nicht: Mehrfach hat das Land Pläne potentieller Investoren abgelehnt; Zu vage, zu riskant, nicht zukunftsfähig.
Für viele Problemimmobilien findet sich zumeist irgendwann der richtige Käufer bzw. Investor. Nach einer gewissen Zeit sollte man jedoch prüfen, ob im Hinblick auf die Vermarktung wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden. Die Eigentümersituation großer historischer Immobilien in Deutschland und bisherige Erfahrungen belegen, dass die meisten Interessenten für solche Liegenschaften in der Regel nicht in der Ernst-Thälmann-Straße nebenan zu finden sind. Allerdings zeigen weitere Problemimmobilien des Freistaates Thüringen, dass gerade ausländische Investoren einer besonderen Prüfung bedürfen: Mit Spekulanten aus Fernost ist dem kulturellen Erbe nicht geholfen.