Polen, Woiwodschaft Lublin. Schloss der polnischen Magnatenfamilie Zamoyski in Jabłoń zählt zu den schönsten Beispielen der englischen Neogotik in Polen. Schloss nach dem zweiten Weltkrieg erheblich zerstört und wiederaufgebaut. Private Eigentümer restaurierten große Teile des 1904 vom Architektur-Büro Fellner & Helmer (Wien) errichteten Schloss-Ensembles. Schlossanlage zum Kauf angeboten.
1884: Graf August Zamoyski kauft Landsitz für Sohn Tomasz
Tomasz Zamoyski ließ 1891 auf dem Grundstück anstelle des ursprünglichen Landsitzes ein neues Wohnhaus errichten, das nur einige Jahre später zugunsten des heutigen Schlosses abgerissen wurde. Das neue Schloss entstand in den Jahren 1904-1905 nach dem Vorbild der Landhäuser in England im Stil der englischen Neogotik und der englischen Renaissance. Die Silhouette des Gebäudes wird von hohen und dekorativen Schornsteinen geprägt, wie sie typisch für englische Landhäuser sind. Zeitgleich wurde die Ortskirche entsprechend neogotisch erweitert sowie der englische Park vergrößert. Entstanden sind auch neue Wirtschaftsgebäude sowie ein repräsentatives Eingangstor.
Die wichtigste Raum im neuen Schloss wurde jedoch der Wintergarten: Er war der Hauptarbeitsbereich von Tomasz Zamoyski, der hier seine ersten Werke erstellte und sich später zu einem bedeutenden Bildhauer in Polen entwickelte.
Kunsthistoriker sprechen - neben dem Kurnatowski-Palast in Gościeszyn und dem Koziel-Poklewski-Palast in Krasny Brzeg - von einem der schönsten neogotischen Landsitze in der Republik Polen.
Nach dem zweiten Weltkrieg: Zersiedelung, Bildungseinrichtungen
Mit dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde das Schlossareal zersiedelt und teilweise verstaatlicht. In das Schloss zog zunächst die Grundschule ein, ab den 50er Jahren wurde eine landwirtschaftliche Schule eingerichtet. Im Jahr 1964 kam es zu einem Brand, der erhebliche Schäden verursachte. Das einst prächtige Schloss in Jabłoń war danach nicht mehr nutzbar, verfiel und stand viele Jahre leer. Vor der Privatisierung 1999 wurden erste Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.
1999: Privatisierung und begonnene Sanierung
Im Jahr 1999 kauft eine Privatperson das Schloss von der Gemeinde. Es begannen umfangreiche Sanierungen, die bis heute andauern: Fenster, Fassade und Dach wurden erneuert, die architektonisch wertvollen Innenräume wurden wiederhergestellt. Darunter auch eine geschwungene Eichentreppe in der stattlichen Eingangshalle, Holzvertäfelungen, geschnitzte Portale sowie ein Marmorkamin im Festsaal des Schlosses.
Schloss Jabłoń zu verkaufen
Gegenwärtig (November 2021) wird das teilsanierte Schloss mit seinen Nebengebäuden und einem Grundstück von mehr als 15 Hektar zum Kauf angeboten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, weitere land- und forstwirtschaftliche Flächen mit mehr als 60 Hektar separat zu erwerben.