Schloss in Ploskovice
Ploskovice 1, Ploskovice
Ploskovice/Ploschkowitz thront oberhalb der Elbe, nur wenige Kilometer östlich von Litoměřice/Leitmeritz. Die Gemeinde ist überregional für ihr prächtiges Schloss bekannt, das in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts für Anna Maria Franziska von Sachsen-Lauenburg errichtet wurde. Als bedeutendste Adelige ihrer Zeit im Königreich Böhmen wurde sie für ihr luxuriöses Leben bekannt, das sich kunstvoll beim Bau und der Gestaltung ihrer Schlösser manifestierte.
Historischen Aufzeichnungen zufolge entstand das Schloss aufgrund einer unglücklichen Ehe mit dem toskanischen Herzog Gaston. Da Gaston hauptsächlich in Italien lebte, entschied sie sich für den Bau eines Schlosses, das den prächtigen Adelssitzen Italiens ebenbürtig sein sollte. Obwohl es keine eindeutigen Belege für die Planung und den Bau des Schlosses gibt, wird im Allgemeinen der tschechische Architekt und persönliche Baumeister von Anna Maria Franziska, Václav Špaček, damit in Verbindung gebracht.
Im Jahr 1849 wählte der österreichische Kaiser Ferdinand I. von Habsburg das Schloss als seine Sommerresidenz und veranlasste eine Aufstockung und Erweiterung um zwei Nebenflügel. In dieser Zeit schuf Josef Navrátil, einer der gefragtesten böhmischen Maler des 19. Jahrhunderts, prächtige Fresken. Nach über fünf Jahren Arbeit entstand die heute sichtbare Schlossanlage, die den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden hat.
Heute befindet sie sich im Besitz des staatlichen Instituts für nationales Kulturerbe und ist für Besucher zugänglich. Im Untergeschoss des Hauptgebäudes befindet sich eine künstliche Grotte. Die prachtvolle Gesamtanlage in opulenter Kulisse und die üppig dekorierten Innenräume machten es in der Vergangenheit zu einem Drehort für Musik- und Medienproduktionen.
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