Schloss in Hořín

Das Schloss in Hořín ist ein stattliches Dreiflügel-Barockschloss im Bezirk Mělník in Mittelböhmen (Středočeském kraj). Es wurde 1696 für Heřman Jakub Černín errichtet, Oberstburggraf des Königreich Böhmen. Architekt war der aus Norditalien stammende Giovanni Battista Alliprandi, einer der gefragtesten Baumeister im 17. Jahrhundert. Bekannt war er vor allem für seine opulenten Barockbauten in Prag. Daneben entwarf er weitere Landschlösser in Böhmen, darunter das bekannte Schloss in Liblice, in dem sich heute ein Hotel befindet.

Neben der ehemaligen Jagdresidenz umfasst das Grundstück einen mehr als 10 Hektar großen Landschaftspark sowie diverse Nebengebäude, die heute zum Teil nur als Ruinen erhalten sind.

Ab 1736 wurde das Schloss um Seitenflügel, Eckpavillons und parallel zum Schloss angeordnete Nebengebäude erweitert. Im östlichen Pavillon entstand eine Schlosskapelle mit bemalter Decke. Sie erstreckt sich über beide Stockwerke und ist dem Heiligen Johannes von Nepomuk gewidmet. Viele Innenräume verfügen über Gewölbedecken mit aufwändigen Stuckarbeiten und Malereien, die teilweise gut erhalten sind und als künstlerisch wertvoll gelten.

Nach der politischen Wende wurde das Anwesen an die Nachfahren der letzten Eigentümer zurückgegeben, in deren Besitz es noch heute ist. Im Jahr 2013 war die Errichtung einer Wohnanlage geplant. Das mit umgerechnet 30 Millionen Euro angesetzte Projekt gelangte jedoch nicht über den Planungsstatus hinaus. Stattdessen wird Schloss Hořín seit längerer Zeit zum Kauf angeboten. Im Februar 2023 laufen immer noch Verhandlungen mit mehreren Kaufinteressenten.

Zámek Hořín war Drehort verschiedener TV-Produktionen, u.a. ist es in dem Film Im Westen nichts Neues (2022) zu sehen.

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