Villa Fraggiana in Meina

Unmittelbar vor der Villa Eden in Meina fällt am Wegesrand ein Eingangsportal mit zwei imposanten Löwenskulpturen ins Auge, das den Blick auf eine dekorative Fassade lenkt. Die neoklassizistische Villa Faraggiana wurde im Jahr 1855 für den Senator von Novara, Alessandro Faraggiana, errichtet.

Neben der schlossähnlichen Villa ist vor allem die Bebauung oberhalb erwähnenswert. Als Mitglied der Geografischen Gesellschaft nahm Alessandro Faraggiana an zahlreichen Safaris teil. Da die mitgebrachten Exponate in kurzer Zeit auf eine beachtliche Anzahl anwuchsen, wurde Ende des 19. Jahrhunderts ein repräsentatives Chalet im Jugendstil errichtet, in dem ein ethnografisches Museum gegründet wurde. Neben Jagdtrophäen und Exponaten brachte Faraggiana auch exotische Tiere nach Italien. In der über 7 Hektar großen Parkanlage entstand einer der ersten zoologischen Gärten dieser Art, damals eine Attraktion für die Gäste der Villa Faraggiana.

Die letzten Nachfahren der Familie übertrugen das Grundstück im Jahr 1952 an eine Ordensgemeinschaft, die dort in den folgenden Jahren ein Genesungsheim betrieb. Dies führte zwar zu baulichen Veränderungen, dennoch sind heute noch die wichtigsten Elemente wie das zentrale Treppenhaus mit einer großen Steintreppe und Balustern, aufwändige Mosaikböden, Deckenfresken sowie dekorative Kamine erhalten. Auffallend sind auch die Rundbögen über den Fensterachsen, in denen jeweils eine Büste eine italienische Persönlichkeit des 19. Jahrhunderts repräsentiert.

Im Jahr 2009 erwarb die Gemeinde einen Teil des Parks mit dem Museumsgebäude und übertrug es der Stiftung "Fondazione UniversiCà", die nach der Sanierung des Chalets und des Gewächshauses heute das Museo-Meina betreibt, ein interaktives Museum mit dem Schwerpunkt "Natur, Geschichte und neue Technologien", das sich vor allem an Familien und Schulklassen richtet.

Die Zukunft der sanierungsbedürftigen Villa ist gegenwärtig noch offen, da sie nicht Teil des Museumsparks und in Besitz eines Immobilienunternehmens ist.