Villa Jókawa Podkowa Leśna

Podkowa Leśna: Eine Stadt mit Waldcharakter und zahlreichen Villen

Bereits mit der Gründung der heutigen Stadtgemeinde Podkowa Leśna durch den Industriellen Stanisław Lilpop im Jahr 1925 war das überwiegend bewaldete Areal als Wohn- und Erholungsort für die höhere Gesellschaft konzipiert. Bedeutende Persönlichkeiten und wohlhabende Bürger der damaligen Zeit ließen ähnlich wie in der Nachbarstadt Milanówek auf idyllischen Grundstücken zahlreiche Villen und Sommerhäuser errichten, die der Stadt bis heute einen hohen kulturellen Charakter verleihen. Sie gehört zu den gefragtesten und teuersten Wohngebieten der Warschauer Vorstädte.

Zu den ersten Sommerhäusern, die nach der Stadtgründung errichtet wurden, zählt die im Jahr 1928 durch Architekt Zbigniew Rzepecki errichtete Villa in der ul. Parkowa 19. Sie ist eine von vier Villen, für die als Baumaterial überwiegend Lärchenholz verwendet wurde. Bis zum zweiten Weltkrieg wurde das Haus als gehobene Pension geführt. Nach 1945 wurde Podkowa Leśna zu einem Zufluchtsort für Bürger des zerstörten Warschaus. Infolge der ansteigenden Bevölkerung wurde in der Villa ein Schulbetrieb aufgenommen, der 1948 durch die zunehmende Rückkehr der Bewohner nach Warschau wieder eingestellt wurde. Danach war die Villa bis in das Jahr 2010 hinein ein Mietshaus, in dem sich mehrere Wohnungen befanden.

Wilder Mix: Eklektizismus, Zakopane- und Herrenhaus-Stil

Unverkennbar ist der Zakopane-Stil, eine regionale Holzarchitektur, die Ende des 19. Jahrhunderts in Südpolen aufkam und vom Jugendstil beeinflusst war.

Das einstöckige Gebäude mit zweistöckigem Mittelteil und hohem Pultdach ist reich verziert: Vertäfelungen an Fenster und Türen, geschnitzte Ornamente und Fliesen mit Jugendstil-Motiven. Von einem außergewöhnlichen Beispiel eines Sommerhauses der 20er Jahre mit Merkmalen des Eklektizismus, Zakopane- und Herrenhaus-Stils ist in der Bewertung der Denkmalbehörde zu lesen. Erst im Jahr 2018 wurde es in das Denkmalverzeichnis eingetragen, es habe einen unstreitbaren historischen und künstlerischen Wert hieß es im Wortlaut des zuständigen Denkmalpflegers der Woiwodschaft Masowien.