Schloss Boberstein im Hirschberger Tal - Zamek Bobrów

Bobrów, Zamek w Bobrowie, Niederschlesien, Polen

Archiv 
  1. Schloss
  2. Denkmalschutz
  3. 5.000 m² Nutzfläche
  4. 31.330 m² Grundstück

Die Schloss- und Parkanlage Boberstein in Bobrów bei Jelenia Góra ist ein bedeutendes Denkmal im Hirschberger Tal in Schlesien und eng mit großen Adelsfamilien wie von Hochberg, von Schaffgotsch, von Nostitz, von Redern, von Zedlitz, von Leippe, von Sierstorpff und Decker verbunden.
 

Schloss Boberstein (heute Zamek w Bobrowie) wurde ursprünglich als Fachwerkkonstruktion im 13. Jahrhundert erbaut und später vom 17. bis zur 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mehrfach aus- und umgebaut. Im 17. Jahrhundert wurde das heutige Gebäude im Renaissance-Stil errichtet, während ein umfassender historisierender Umbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach den Plänen des Architekten Paul Roetger erfolgte, der auch die Elektrifizierung des Gebäudes vornahm.

 

Der imposante Bau auf quadratischem Grundriss liegt auf einer hohen Böschung über dem Fluss Bóbr am Fuße der Falkenberge und bietet einen malerischen Blick auf das Riesengebirge. Historischen Quellen zufolge stand an dieser Stelle im Mittelalter ursprünglich eine Festung, die den Handelsweg der Familie Fugger schützte und im Laufe der Zeit zu einer Verteidigungsanlage umgebaut wurde. Die Zugehörigkeit zu den Piasten, den Luxemburgern, den Jagiellonen und den Habsburgern brachte zahlreiche künstlerische und religiöse Einflüsse mit sich, die das kulturelle Erscheinungsbild der Region und des Baudenkmals selbst prägten.

 

Bis 1921 blieb Boberstein im Besitz der Familie von Decker und ging dann in den Besitz der Familie von Sierstorpff über, die es 1933 an den deutschen Staat verkaufte. Bis zum Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude kurzzeitig als SA-Schulungseinrichtung und später als Internierungslager für Luxemburger.

 

Nach 1945 wurde das Schloss zunächst zur Unterbringung politischer Flüchtlinge aus Griechenland genutzt, später als Korrektionsanstalt und Ferienlager. Es war auch Sitz einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft und später einer Außenstelle für Zivilschutz aus Jelenia Góra.

 

Nach 1960 kam es zu einer langen Phase des Leerstands und Verfalls. Nach dem Verkauf an eine Privatperson wurden umfangreiche Maßnahmen zur Sicherung und zum Wiederaufbau durchgeführt. Dazu gehörten die Beseitigung von Trümmern, die Trockenlegung und Schimmelentfernung, der Wiederaufbau von Mauern und Innenwänden, die Restaurierung der Decken in allen Etagen, die Renovierung der Außenwände, die Isolierung und Sicherung der Fundamente zur Verbesserung der Stabilität, die Hydroisolierung der Decke über dem dritten Stockwerk sowie die Installation von Entwässerungssystemen. Ein Gerüst wurde am Turm errichtet, um ihn zu sichern, und seine Struktur wurde umfassend restauriert. Fensteröffnungen wurden gesichert, Holz- und Metallkonstruktionen imprägniert, das Haupttreppenhaus und die Eingangshalle renoviert und verschiedene Bauinstallationen durchgeführt. Die Immobilie befindet sich weiterhin in einem Entwicklungsstadium und erfordert weitere Arbeiten.

 

Das Hauptgebäude wird durch außergewöhnliche und festungsartige Hofgebäude ergänzt, die sich südlich in einer U-förmigen Anordnung um das Schloss gruppieren und erhebliche Ausbaureserven bieten. Nach einem Gutachten des Instituts für Kunstgeschichte der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań aus dem Jahr 1979 stellt die umgebende Hofanlage ein historisch gewachsenes Ensemble dar, das die Form eines römischen Lagers aufweist. Diese einzigartige Struktur gilt heute als herausragend unter den zahlreichen Adelssitzen in Schlesien.

 

In der Parkanlage befinden sich zahlreiche Bäume und teils exotische Sträucher. Zu den Arten gehören unter anderem die kalifornische Tanne, Douglasie, chinesischer Wacholder, Rhododendron, Azalee, Kastanie und Magnolie.

Die Schlossanlage in Wojanów-Bobrów wurde aufgrund ihres hohen künstlerischen und wissenschaftlichen Werts als historisches Denkmal anerkannt. Als integraler Bestandteil des nationalen und europäischen Kulturerbes hat sie das Potenzial, den Tourismus in der Region des Hirschberger Tals maßgeblich zu fördern und kulturell weiter zu bereichern. Investoren haben die Möglichkeit, verschiedene Fördermittel zu beanspruchen.

Kaufangebote von Unternehmen, Stiftungen oder Vereinen sind herzlich willkommen. Der Kaufpreis ist verhandelbar.
 


TECHNISCHE DATEN UND WEITERE INFORMATIONEN
 

Das Grundstück:

  • Fläche: 3,13 Hektar
  • Eingestuft als "1.U" im örtlichen Bebauungsplan (Bebaubares Gelände für den Dienstleistungsbereich)
  • Zulässige Funktionen umfassen Wohnnutzung (20% der Gesamtfläche), Wirtschaftsfunktion, kleine Bebauungen, angelegte Grünflächen, Parkplätze, Objekte und technische Infrastrukturnetze im bewirtschafteten Teil
  • Zusätzlich als "1.ZP" im östlichen Teil (ca. 1,2 Hektar) eingestuft als "Gelände mit angelegten Grünflächen", mit Erlaubnis für Freizeitaktivitäten, kleine Bebauungen und Objekte sowie technische Infrastrukturnetze

Das Schloss:

  • Grundfläche: 739 Quadratmeter
  • Denkmalschutz
  • Erdgeschoss: 424,6 Quadratmeter Nutzfläche
  • Stabilität der grundlegenden Konstruktionselemente intakt
  • Anschluss an Strom-, Wasser- und Abwassernetz, eigene Wasserversorgungsanlage vorhanden

Die Hofanlage und Nebengebäude:

  • Gebäude ausgestattet mit Wasser- und Abwasser-, Heizungs-, Strom- und Schwerkraft-Lüftungssystemen
  • Gemauerte Häuser mit Holzdecken und Dächern aus Dachpappe, teilweise unterkellert
  • Segment "A": Nicht nutzbar aufgrund erforderlicher Sanierungsarbeiten, Nutzfläche: 1.364,76 Quadratmeter
  • Segment "B": Genutzt, guter technischer Zustand (ausgebaute Appartements, rustikale Fenster- und Türrahmen, stilvoller Salon mit Kachelofen), Nutzfläche: 985,28 Quadratmeter
  • Segment "C": Als Wirtschaftsgebäude genutzt, mittelmäßiger Zustand (teilweise Dachreparatur und Renovierung der Fensterrahmen erforderlich), Nutzfläche: 712,48 Quadratmeter
  • Zufahrt über Gemeinde-Asphaltstraße
  • Baugenehmigung für etwa 80 Appartements

 

Einen kurzen geschichtlichen Abriss und weitere Bilder von Schloss Boberstein finden Sie in einem Gastbeitrag des Historikers Arne Franke.

Ausstattungsmerkmale

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