Czartoryski-Palast in Puławy
Pałac Czartoryskich, Puławy
Schlösser und Parks in der Woiwodschaft Lublin: Puławy
Die ehemalige Residenz der polnisch-litauischen Magnatenfamilie Czartoryski gehört zu den großen und sehenswerten Schloss- und Parkanlagen im Südosten Polens. Der Ort Puławy befindet sich etwa 130 km südöstlich von Warschau, kurz vor der in ganz Polen bekannten Künstlerstadt Kazimierz Dolny.Im 17. Jahrhundert war das Gebiet im Besitz der Familie Lubomirski und Standort eines durch Tylman van Gameren entworfenen Barockschlosses, das 1701 durch die schwedische Armee in Brand gesetzt und vollständig zerstört wurde.
Auf den Fundamenten der Brandruine wurde um 1731 zunächst ein Rokoko-Schloss mit französischem Garten errichtet, das 1794 durch die russische Armee zerstört wurde. Zwei Jahre später begann der erneute Wiederaufbau, diesmal unter der Leitung von Christian Piotr Aigner, der für den heute sichtbaren klassizistischen Umbau verantwortlich war. Heute präsentiert sich das Schloss als große hufeisenförmige Anlage mit langgezogenen Seitenflügeln und einem großen Ehrenhof.
Bis etwa in die 20er-Jahre des 19. Jahrhunderts war das Schloss ein bedeutender kultureller Treffpunkt des polnischen Adels. Später wurde es zu einem Zentrum des Widerstands gegen die russischen Besatzer, fiel jedoch 1831 schließlich unter russische Verwaltung.
Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde hier ein landwirtschaftliches Institut gegründet, aus dem später das "Institut für Bodenkunde und Pflanzenbau" hervorging, das bis heute seinen Sitz im Schloss hat.
Der repräsentative Hauptteil des Schlosses beherbergt ein Museum. Sehenswert sind neben den Ausstellungstücken unter anderem der "Gotische Saal", rekonstruierte Salons, die Eingangshalle mit Tonnengewölbe und das klassizistische zweiläufige Treppenhaus mit kunstvoll geschmiedetem gusseisernem Geländer.
Der etwa 30 Hektar große Park wurde nach den Vorstellungen von Izabella Czartoryska erweitert und erhielt den Charakter eines romantischen Landschaftsparks im englischen Stil. Erwähnenswert sind die unterschiedlichen Bauten und Einrichtungen, insbesondere das Marynki-Palais am südöstlichen Ende des Parks, das in seinem Erscheinungsbild einer eigenständigen Residenz gleicht. Im Park leben darüber hinaus mehrere Pfauen.
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