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Krimulda ist wohl das touristisch interessanteste Herrenhaus in Livland (Vidzeme) und vielleicht sogar im gesamten Baltikum. Hoch über dem Tal der Gauja (Livländische Aa), im gleichnamigen Nationalpark gelegen, bietet Krimulda im Norden den Blick auf die wunderbar restaurierte Deutsche Ordensburg Turaida. Gegenüber, mit einer Seilbahn über den Fluss verbunden, liegt das Herz der "Livländischen Schweiz" – die kleine Stadt Sigulda (Segewold), auch bekannt als Mittelpunkt des lettischen Wintersports. Nur wenige Minuten entfernt befindet sich ein Golfplatz, und auch die kulinarische Umgebung ist mittlerweile gut entwickelt. Riga ist nur 50 km entfernt und sowohl mit dem Zug als auch über eine gut ausgebaute Fernverkehrsstraße bequem zu erreichen.
Krimulda trat in die aufgeschriebene Geschichte im 13. Jahrhundert ein, als der Schwertbrüderorden das linke Ufer der Gauja in Besitz nahm. Die rechte Seite der Livländischen Aa (Gauja) gehörte dem Erzbischof von Riga, der zur Absicherung im Jahre 1231 eine Burg errichten ließ. Aufgrund ihrer exponierten Lage war die Burg oft umkämpft und wurde schließlich im Zuge des Schwedisch-Polnischen Krieges 1601 schwer beschädigt. Sie blieb in dieser zerstörten Form erhalten, und ihre imposanten Ruinenreste zeugen noch heute, nur wenige Meter vom neuen Schloss entfernt, von der kriegerischen Vergangenheit.
Unter polnischer Herrschaft wurde Krimulda säkularisiert und nach der schwedischen Besetzung Livlands im Jahr 1625 von König Gustav Adolf dem schwedischen Reichsrat Oxenstierna verliehen. 1664 wurde es zunächst an Johann v. Helmersen verpfändet und ging schließlich 1726 endgültig in den Besitz seiner Erben über. Im Jahr 1817 erwarb Generalleutnant Fürst Johann Lieven das Anwesen. Ihm folgte 1848 sein Sohn, der Landmarschall Fürst Paul Lieven, und seit 1881 gehörte das Gut dessen Sohn Fürst Paul Lieven, der 1920 enteignet wurde.
Nach der Enteignung übernahm das lettische Rote Kreuz das Anwesen und richtete ein Sanatorium ein. Im Jahr 1928 wurde die halbrunde Sommerhausresidenz vor dem Schloss errichtet. Nach der erneuten Unabhängigkeit Lettlands wurde Krimulda privatisiert und wird bis heute als eine Art Hostel mit einfacher Ausstattung betrieben.
Das gesamte zum Verkauf stehende Ensemble umfasst 9 Gebäude mit insgesamt 8300 qm Nutzfläche. Mittelpunkt ist das klassizistische Schloss, das Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Das ursprünglich einstöckige Haus wurde nachträglich um ein ausgebautes Mansardgeschoss erweitert. Das Haus hat 17 Achsen und wirkt, obwohl eigentlich nur mittelgroß, durch den gewaltigen Portikus viel stattlicher. In der klassizistischen Architektur wird normalerweise das Dach nicht betont, aber in Krimulda wurde das Dach in seiner Linienführung durchaus auf Silhouettenwirkung berechnet. Auf den Hauptfirst wurde als Bekrönung ein kleiner Turm gesetzt, ein sogenanntes "Belvedere". Die Gartenfront verfügt über eine mittige, wiederum säulengeschmückte Veranda. Kurz dahinter fällt das Gelände steil ab und eröffnet einen phantastischen Blick ins Tal der Gauja (Livländische Aa).
Von den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden des Gutes ist besonders der ehemalige Pferdestall in seiner aufwändigen klassizistischen Architektur bemerkenswert, was auch die meisten Gutsgebäude vom hohen Gestaltungswillen des Erbauers zeugen. Ein Teil der Nebengebäude ist vermietet. Die Palette reicht hier von einer touristisch vermarkteten Brennerei bis zu Wohnungen.
Das gesamte zum Verkauf stehende Gelände umfasst 53,76 ha, was der üblichen Fläche entspricht, die den Gutsherren bei der Landreform 1920 verblieb.
Nutzflächen: Herrenhaus: 2.735 m²Sommerresidenz: 868 m²ehemaliger Pferdestall: 1726 m²Verwalterhaus: 666 m²Scheune: 708 m²ehemalige Wagenremise: 360 m² u. weitere Gebäude, insges. ca. 8.303 m² in 9 Gebäuden.
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