Schloss Steinort - Pałac w Sztynorcie

Pałac rodu von Lehndorff, 11-600 Sztynort

Historische Orte im ehemaligen Ostpreußen: Schloss Steinort

Der Stammsitz der Familie von Lehndorff am Mauersee zählt neben Dönhoffstädt oder Schlobitten zu den namhaften historischen Adelsresidenzen im früheren Ostpreußen. Im 17. Jahrhundert begann der Bau eines kompakten Barockschlosses durch Maria Eleonore von Dönhoff, die mit Ahasverus von Lehndorff verheiratet war. Im 19. Jahrhundert wurde das Barockschloss großflächig umgebaut. Die Fassade erhielt eine neogotische Überformung mit neuen Seitenflügeln. Auf der Gartenseite entstanden zwei parallele Turmbauten, an der Hofseite hingegen wurde nur der Westflügel durch einen Turm abgeschlossen.

Heinrich Graf von Lehndorff, Widerstandskämpfer und letzter Eigentümer in Sztynort, wohnte mit seiner Frau und seinen Töchtern im Ostflügel des Schlosses als der Westflügel im Jahr 1941 durch die Wehrmacht besetzt wurde. Im Juli 1944 war er Beteiligter des Hitler-Attentats in der nahe gelegenen Wolfsschanze und wurde infolgedessen im September 1944 in Berlin hingerichtet.

Nach 1945 besetzten die russischen Streitkräfte das Schloss und nutzten es als Sammelstelle für Plündergut, bevor es nach Russland gebracht wurde. Auf Schloss Steinort befanden sich zahlreiche Kunstschätze, auch die Architektur gilt als kulturhistorisch wertvoll. Zu nennen sind hier insbesondere die bemalten Holzdecken aus der Zeit des Barock im Obergeschoss. In der Eingangshalle ist eine dreiarmige Eichentreppe mit kräftigen Balustern zu sehen.

Im Jahr 2009 übertrug die Betreibergesellschaft des vor dem Schloss befindlichen Hafens das Gebäude an die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz, die seit dieser Zeit mithilfe von Fördermitteln und Spenden die schrittweise Sicherung und Rekonstruktion durchführt. Zwischenzeitlich ist in einem Flügel ein kleines Museum entstanden. Im Rahmen von speziellen Veranstaltungen kann die Schloss-Baustelle zeitweise besichtigt werden. Südöstlich des Hauptgebäudes steht ein neoklassizistisches Teehaus. Fährt man vom Hafen in Steinort durch den Kanal in Richtung Darguner See, befindet sich auf der rechten Seite die wiederhergestellte Grabkapelle der Familie von Lehndorff.

Das weitere Umfeld des Schlosses ist heute in Besitz eines Immobilienunternehmens. Hier sollen zukünftig neue Wohn- und Ferienhäuser entstehen, um die steigende Nachfrage nach Ferienimmobilien an einem der größten Yachthafen an den masurischen Seen zu bedienen.